Logging & Stone Railway:
The Coaling Division
Die "Trestle": Brückenbau in 1:45
Schneller als erhofft: Das erste Segment der Bergwerksbahn ist bereits im Sommer 2014 fertig geworden. Entscheidend dabei geholfen hat meine Pensionierung im letzten Herbst (2013) - nicht nur unter modellbahnerischen Gesichtspunkten ein begrüßenswerter Vorgang, den ich nur weiterempfehlen kann...
Während die beiden Bahnhofssegmente ja bereits geraume Weile über ihre Gleisanlagen verfügen (Peco 0e, Weichen mit Conrad-Antrieben) - und auch elektrisch soweit betriebsbereit waren - fehlte noch jegliche Landschaftsgestaltung (Gebäude und Co. standen incl. Windrad mit Antrieb bereit). Als erstes sollte es das Segment mit der Holzbrücke (Trestle) sein: Die Anpassung des Gleises an das rechts anschließende Bahnhofs-Segmentes erfolgte in unserem Clubheim.
Für Ungeduldige: Zuerst mal ein paar Bilder (unter Kunstlicht wirken die Felsen teilweise sehr gelb...) - danach Fotos aus der Entstehungsphase mit ein paar Gedanken zum Bau.
Making of...
Der Bau dieses Teilstückes gestaltete sich nicht ganz einfach, als Modellbahnneuling sollte man zunächst wirklich ein über- sichtlicheres Projekt wählen...
Das Segment dient als zentraler Punkt und wird bei Ausstellungen als erstes aufgebaut. Daran schließen sich rechts die beiden Bahnhofs-Segmente von Purgatory an (die Gleise lagen bereits wie man rechts sieht), links folgt das "Gleisdreieck" mit den Verbindungen zur Abstellgruppe nach hinten, sowie zu dem Klaus seiner Waldbahn ("Sweet Water") weiter nach links - dieses 2-teilige Segment baut zur Hälfte Klaus, die rechte Hälfte (mit Anschluß an die Trestle) ich. Die ersten Landschaftsvorstellungen beim Trestle-Segment liessen sich hier bereits an Hand der Profilierung der Seitenwände erahnen... |
Eine einfache Lehre aus Resten erleichterte den Zusammenbau der Pfeiler, die vielen 3X3 mm-Leisten konnte ich auf Vorrat vorbereiten (Mini-Kreissäge). Geklebt wurde mit Holzleim - EXPRESS (damit es schneller geht) und wasserfest (für die anschließende Einfärbung mit Holzlasur).
Die Lage der einzelnen Pfeiler wurde ermittelt, indem ich den Gleisverlauf auf die Grundplatte projezierte und die Positionen einzeichnete. Auf die verschieden langen dicken Holzstützen kam als Auflage noch eine 2X2 cm Leiste als "Fundament", darauf (nach Fertigstellung der Felswand dahinter) die vorgefertigten Pfeiler - das Ganze durch Unterfütterungen so justiert, daß die Gesamthöhe von Stütze/Fundamet/Pfeiler mit einer Toleranz unter 0,5 mm der Höhe der späteren Gleistrasse entsprach.
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Der Geländebau Begann mit dem Einbau der Straße und dem "Verbrettern" der Trestle-Widerlager. Danach wurde Maschendraht aus dem Baumarkt mittels Elektrotacker an den Seitenwänden und den Stützen befestigt. Der verwendete "Hasendraht" ist steif genug um das Gelände schon nach den eigenen Vorstellungen vorzuformen.
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Gipsbinden (mediz. Bedarf) findet man preiswert z.B. bei Ebay - auf keinen Fall bei Busch, Faller o.ä. besorgen: Ist das Gleiche drin, nur viel viel teurer... . Die Gipsbinden in ca. 20 cm Stücke schneiden, kurz in lauwarmes Wasser, und auflegen - schon hat man sowas wie Landschaft! Besonders stabil ist das aber noch nicht...
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Eine Felswand soll hinter der Trestle steil emporragen - echte Felsen fallen allerdings aus, das Segment könnte man nur noch mit einem Gabelstapler bewegen. Also was tun? Es gibt bestimmt Künstler die einfach eine Schicht Gips aufbringen und daraus realistische Felsen schnitzen - Tests zeigten jedoch, daß ich nicht zu diesen gehöre. Die von mir verwendeten Silikonformen (Woodland, Noch, Faller) ergaben prima Gips- Felsstücke, diese habe ich (nach Anpassung durch Auseinanderbrechen und Sägen) mit Moltofill nebeneinander auf die Geländehaut montiert, die Übergänge mit Fertigspachtel aus der Tube
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verspachtelt und Spalten mit kleineren Stücken aufgefüllt. Damit ist das Segment zwar gut 6 kg schwerer geworden, hat aber wesentlich an Stabilität gewonnen...
Der Felsenbau hat sich hingezogen: Nach 10 Tagen (mehrere Stunden täglich) hatte ich von Gipsarbeiten erst mal die Nase voll.
Der Felsenbau hat sich hingezogen: Nach 10 Tagen (mehrere Stunden täglich) hatte ich von Gipsarbeiten erst mal die Nase voll.
Ein Foto aus dem wilden Westen diente als Vorlage für die Farbgebung der Sandstein-Felsen - braun, weiß und ocker ergaben die richtige Mischung, etwas ocker (nass-in-nass aufgetragen) betont einige Partien. Stark verdünntes Grau hebt die Strukturen der Felsen hervor.
Oben auf den Felsen sollte eine karge Gegend ohne Bäume, mit verdorrtem Gras, Sand und Steinen entstehen - die verwendete Grasmatte ist übrigens von HEKI (Savanne). |
Die Trestle soll nicht nur die Schlucht überwinden, sondern auch von einer Straße unterquert werden - und auch diese muss mit einer Holzbrücke einen Einschnitt bewältigen. Der Bau der Straßenbrücke hatte natürlich vor dem Bau der Trestle zu erfolgen...
Aus den bekannten 3X3 mm Leisten und Rührstäbchen aus einem Schnellimbiss wurde das nebenstehende Bauwerk exakt an das Gelände angepasst, mein Ford T verdeutlicht Proportionen und Steigungsverhältnisse. Bei der Gelegenheit wurde es auch Zeit für das erste Grün und die "Einsandung" der Straße... |
So: Jetzt endlich zur Trestle selbst:
Der Zeitaufwand hielt sich in Grenzen, obwohl wirklich jede einzelne Leiste passend abgelängt und auf Gehrung geschnitten werden musste. Nach den waagrechten Leisten kam der vordere und hintere Kreuzverband dran, am Fuß der Pfeiler erfolgte schon vorher etwas Dekoration (weil man später nicht mehr gut ran kommt). Zum Schluß noch der provisorische Übergang ohne Geländer für die Brückenarbeiter, innerhalb der Brücke auf Ebene 3. Wie schon bei meiner Verladeanlage erwähnt wird dem Wetter ausgesetztes Holz eine graue Farbe annehmen, das gilt natürlich auch für die Trestle und die Straßenbrücke. Fehlt eigentlich nur noch das Gleis... |
Auf einer Trestle werden Gleise nicht auf Schwellen verlegt, sondern direkt auf die Brücke genagelt - das Peco-0e-Flexgleis habe ich auf den Rücken gelegt und auf einem Holzbrett im Radius der Trestle befestigt, die Schwellen wurden einzeln entfernt und durch die engmaschigere Fahrbahn aus Holzbohlen ersetzt (Sekunden-kleber) so blieb der Abstand der Schienen exakt bei den vor- geschriebenen 16,5 mm.
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Mühsam: 200 Leistchen mit Sekundenkleber befestigen...
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Noch Fragen zur Stabilität?
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Spannend waren die Fragen:
- Hält der Sekundenkleber ? (einzelne Bohlen: Nicht so doll, aber alle zusammen: Prima!)
- Passt das Gleis auch wie geplant auf die Brücke? (passte ganz genau, und ganz ohne Toleranzen!)
Das Ganze wurde schließlich mit Holzleim auf der Brücke befestigt und bis zum Durchtrocknen beschwert.
Zu guter Letzt erfolgte die Montage der 3. Schiene (Zwangsschiene gegen Entgleisungen!) und der Plattform für das Wasserfaß in der Mitte der Brücke (zum Löschen, falls die Brücke durch Funkenflug Feuer fangen sollte). Die weitere Begrünung und die Anlage des Sees am Fuß der Brücke bergen keine Geheimnisse, die Verfahren sollten hinlänglich bekannt sein (die Bäume sind von "Anita Decors"). Für den See benutzte ich Gießharz aus dem Internet (1 kg für knapp 15 € plus Porto) - wurde nicht spiegelglatt beim Härten, sondern schlug von selbst ein paar realistisch wirkende Wellen (es ist gerade ziemlich windig im Tal...s. Bilder). Für einen Fluß wäre dies also genau das Richtige!
Als nächstes Teilstück folgte der linke Bahnhofsteil mit Viehverladung und Güterschuppen/Wasserturm.
- Hält der Sekundenkleber ? (einzelne Bohlen: Nicht so doll, aber alle zusammen: Prima!)
- Passt das Gleis auch wie geplant auf die Brücke? (passte ganz genau, und ganz ohne Toleranzen!)
Das Ganze wurde schließlich mit Holzleim auf der Brücke befestigt und bis zum Durchtrocknen beschwert.
Zu guter Letzt erfolgte die Montage der 3. Schiene (Zwangsschiene gegen Entgleisungen!) und der Plattform für das Wasserfaß in der Mitte der Brücke (zum Löschen, falls die Brücke durch Funkenflug Feuer fangen sollte). Die weitere Begrünung und die Anlage des Sees am Fuß der Brücke bergen keine Geheimnisse, die Verfahren sollten hinlänglich bekannt sein (die Bäume sind von "Anita Decors"). Für den See benutzte ich Gießharz aus dem Internet (1 kg für knapp 15 € plus Porto) - wurde nicht spiegelglatt beim Härten, sondern schlug von selbst ein paar realistisch wirkende Wellen (es ist gerade ziemlich windig im Tal...s. Bilder). Für einen Fluß wäre dies also genau das Richtige!
Als nächstes Teilstück folgte der linke Bahnhofsteil mit Viehverladung und Güterschuppen/Wasserturm.