Bahnhof Satrup - Landschaftsbau
Nach Verlegung der vielen Weichen und Gleise, dem Einschottern und dem "Verrosten" konnte die Platte auf den 4,62 X 2,00 m großen Rahmen geschraubt werden - mit dem Erfolg, dass man sich in unserem Clubheim kaum noch bewegen kann...
Nachdem die Trassen mit den noch fehlenden Schienen lagen, wurde die Technik montiert und erfolgreich getestet: Einen ganzen Abend lang pendelte die Rangiereinheit auf den Vollspurgleisen, und die beiden Schmalspurzüge wechselten sich im Bahnhof ab. So weit, so gut. Jetzt zum lustigen Teil:
Der Rahmen wurde mit Holz ausgefüllt und mit Styrodurplatten unterschiedlicher Dicke beklebt. Störende Lücken konnten mit Gipsbinden geschlossen werden, es folgte ein erdbrauner Farbauftrag.
Das schmalspurige Gleisoval verläuft ja zu zwei Dritteln unterirdisch, die Durchfahrtshöhe muss zwingend 6 cm betragen - gut das Angeln auch in Natur nicht bretteben sondern etwas wellig ist, so lässt sich alles prima verbergen. Zugriff auf die lange Gerade hat man von unten (zum evtl. Bergen von Rollmaterial und Putzen von Gleisen), mit Hilfe von 2 herausnehmbaren Landschaftsteilen kommt man an die Bögen rechts und links von oben heran. Die jeweiligen Eingänge wurden mit Bäumen versteckt.
Von Satrup nach Westen führte die Strecke als Dreischienengleis (Voll- und Schmalspur) zur Fleischfabrik Redlefsen (und dann schmalspurig weiter nach Flensburg) - das sollte auch im Modell so aussehen (siehe rechts!). Die simulierte Gleisverbindung sowie die in den Untergrund abknickenden Gleise sind durch die Bäume so gut wie unsichtbar.
Eine Herausforderung war der Bau der Wartungsklappe für die verdeckten Gleise: Der erste Versuch mit Scharnieren wurde verworfen, jetzt kann man die Holzplatte von hinten an die Bäume heranschieben - so läßt sich das Ganze besser tarnen und ist auch nicht so empfindlich.
Und hier jetzt - fast chronologisch - die Entstehung des Wäldchens durch Jürgen Wagener:
Die Wartungsöffnung auf der anderen Seite der Anlage entstand aus einer dickeren Styrodurplatte. Völlig unsichtbar ist der Spalt zwischen diesem Teil und der Anlage zwar nicht, aber hier geht die Funktion vor. Erschwerend ist, dass die Anlage im Satruphuus hier an der Wand stehen wird, ein Zugriff kann also nur von der Seite erfolgen - ein geringes Gewicht war folglich Pflicht.
Das benutzte Begrünungsmaterial - Grasmatten von ModelScene, Heki Wildgras und Seemoos, Selbstbaubäume und verschiedene Streumaterialien - sollte etwas Abwechslung in die Landschaft bringen: Eine gleichförmige, quadratmetergroße Wiese wäre zwar realistisch (s. Luftbild), aber doch ziemlich langweilig...
So entstand eine Viehweide mit Weidezaun (Zahnstocher mit Zwirn), Feldweg, ein Knick - und vor allem an den Übergangsstellen allerlei Buschwerk und höheres Gras. Dem "Tunnel" auf Bild 1 wenden wir uns gleich zu:
Auch hier sollen die Züge aus dem Blickfeld des Besuchers entschwinden - und weiterhin ganz ohne Tunnel. Und auch hier sollen ein paar Bäume die abbiegenden Gleise verstecken - wobei ganze Bäume nur am Rand des Wäldchens stehen: Weiter hinten reichten ein paar (Natur-)Stämme und daran befestigtes dichtes Laub.
So langsam sieht man, was es werden soll. Eine detaillierte Beschreibung unserer Baumethoden kann wohl entfallen, da stecken keine Geheimnisse hinter. Hier ein paar Impressionen vom Baufortschritt:
Jetzt (Dezember 2017) ist das Projekt abgeschlossen, die Anlage steht nun in Satrup und kann dort besichtigt werden. Der Bau hat viel Spaß gemacht, und man konnte dabei auch ein paar neue Verfahren testen.
Erwähnt werden sollen hier die Erbauer, die z.T. hunderte von Stunden für diese gelungene Anlage investiert hatten:
- Rahmen, Bahnhofsgleise: MEC Tarp e.V. (versch. Mitglieder)
- Planung, Elektrik: Jürgen Klauß
- Landschaftsbau, Details: Jürgen Klauß, Jürgen Wagener
- Bäume, Gärtnereigelände: Jürgen Wagener
- Triebwagen, Kastendampflok: Meinhard Hofmeister
- Flensburger Bahnhof: Kai Eichstädt
- Schleswiger Bahnhof: Falk Thomsen (Imlau Modellbau)
- Werksgelände Clausen (Mühle mit Nebengeb.), gr. Holzschuppen: Jürgen Klauß
- Halle Kistenfabrik (an der Schleswiger Strecke): Meinhard Hofmeister
- Güterschuppen neben Mühle, Viehverladung neben Kistenfabrik, Haus Jansen: Jürgen Wagener
Sollten Sie Fragen haben, wie wir das alles hinbekommen haben: Einfach eine Email schicken!
Bis dann
Jürgen
Und hier nun Fotos vom fertigen Projekt: