Als ein eher anspruchsvoller Modellbauer stecke ich generell mehr Aufwand und Detail in ein einzelnes Modell, da mir ein ordentliches Ergebnis wichtig ist. Vielerorts kann man aber natürlich auch einen Vorgang sparen, oder gar ergänzen – je nach Anspruch. Dies tut man am besten nach eigenem Ermessen.
”Abgewrackt” wird jetzt beispielhaft ein VW-Polo von Herpa, älteren Jahrgangs. Hier mal ein Schnappschuss mit den wichtigsten Utensilien… |
1) Los geht es mit dem Groben: will man Türen o.Ä. entfernen, schneidet man diese jetzt wahlweise mit einem Hobbymesser oder einer kleinen Schere (z.B. Nagelschere) raus. Das ist bei diesem Fahrzeug jedoch nicht der Fall – lediglich die Scheibenwischer mussten dran glauben, also weiter gehts: das Modell wird in seine Einzelteile zerlegt, und matte schwarze Abtönfarbe kommt zum Einsatz. Die Karosse wird hiermit von Aussen nett bedeckt, und anschliessend sofort mit einem trockenen Küchentuch verwischt. Das macht man am besten flächenweise, damit die Farbe es nicht zu trocknen schafft. Alleine diese Vorgehensweise ergibt schon diesen herrlichen verwitterten und kontrastierten Effekt auf der Karosse.
Schon jetzt habe ich mich übrigens entschieden, dem Auto für immer seine Räder zu nehmen, diese kommen daher in die Bastelkiste. |
2) Weiter geht es mit der Inneneinrichtung. Da diese noch den Plastiklook hat, muss hier wieder die schwarze Abtönfarbe her. Alle später sichtbaren Flächen (ausser den Sitzen!) werden deckend schwarz bemalt. Die Sitze bekommen eigens für den Kontrast einen anderen Anstrich: entschieden habe ich mich hier für ein freundliches Exkrement-braun. |
3) Wir gucken wieder auf die Karosse: ein Scheinwerfer soll dem Auto erhalten bleiben. Wer schon einmal einen Herpa-Polo auseinander genommen hat, der weiss, dass Scheinwerfer und Glaselement eine Einheit sind. Der Scheinwerfer wurde daher einfach abgeschnitten, und von Innen angeklebt. Der Rest vom Glaselement wird nicht mehr benötigt, und leistet den Rädern in der Bastelkiste Gesellschaft.
Von einem neueren, anderen Modellfahrzeug habe ich den Innenspiegel genommen, und diesen am Polo angeklebt. Nicht zuletzt dient ein dünnes Endstück Stäbchenprofil vom ”Krick”-Sortiment als baumelnder Riemen am Fenster.
Von einem neueren, anderen Modellfahrzeug habe ich den Innenspiegel genommen, und diesen am Polo angeklebt. Nicht zuletzt dient ein dünnes Endstück Stäbchenprofil vom ”Krick”-Sortiment als baumelnder Riemen am Fenster.
4) Um der Karosse noch ein wenig Pfiff zu verleihen, soll die Motorhaube aus blankem Stahl bestehen. Hierfür bekam diese einen authentischen Anstrich mit einem Metalizer aus dem ”Model Master” – Sortiment.
5) Für das Altern der Sitze wurde der Pinsel nur schwach in die matte schwarze Farbe gesteckt, grob abgetupft, und die bleibenden minimalen Farbreste auf die Sitze getupft. Das Ergebnis, finde ich, ist ganz akzeptabel… Als weitere Details wurden nun noch die Rückspiegel verchromt, und eine Scheibe eingeklebt. Diese wurde ganz praktisch aus einem Stück Verpackung geschnitten. |
6) Jetzt fehlt nur noch das erneute Zusammenstecken des Fahrzeugs: fertig ist der abgewrackte Polo!